Das Bild, das mich berührt

See der Unendlichkeit

Ernesto Filippelli hat ein wunderbares Bild gemalt. Es hängt mit zwei anderen seiner Werke in der Mitgliederausstellung des Kunstvereins Bad Nauheim. Ich finde alle seine Bilder sehr schön, aber dieses besonders. Es zeigt eine Figur, die mit ausgebreiteten Armen ins Wasser und der Sonne entgegen geht.

Bild von Ernesto Filippelli (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Als ich es sah, dachte ich sofort an meine Mutter, die am Freitag, 26. Juni gestorben ist. Das Bild ist für mich wie ein Symbol für eine der besonderen Erinnerungen, die ich an sie habe: Als wir klein waren und in Italien lebten. Das Prägendste dort war der Lago Maggiore, auf den wir von unserem Haus aus blicken konnten. In der Mitte lag die Isola Madre.

Wenn ich Ernestos Bild betrachte, ist es für mich, als sehe ich meine Mutter, die mit ausgebreiteten Armen ins Wasser dem Jenseits entgegen geht. Sie ist wieder jung und schlank. Die Farben, der Sonnenschein, der sich um ihre Beine bricht, zeigen, dass etwas Schönes auf sie wartet und ihr Weg ein goldener ist.

Ich ging in die Galerie Trinkkur, wo Ernestos Werke hängen, weil ich überlegte, es zu kaufen. Anhand eines roten Punkts neben dem Bild sah ich allerdings, dass es bereits weg ist. Karin Merchel, die stellvertretende Leiterin des Kunstvereins, erzählte mir, dass eine Sammlerin sofort zugeschlagen habe, als sie das Bild sah.

Auf dem Rückweg nach Hause habe ich einige Tränen vergossen. Selten hat mich ein Bild so berührt.

Ernesto Filippelli in der Mitgliederausstellung des Kunstvereins (Foto: Petra Ihm-Fahle)



Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Weite des Meeres

Einzigartige Kulturen

Inselträume