Das Aroma-Wunder Seife

Strandduft und Luffa

Als sich Manar Alkhatib mit einer Freundin über Bioprodukte unterhielt, stieß sie auf das Thema Seife. Sie war fasziniert davon und beschloss, in die Produktion einzusteigen. Mittlerweile ist Manar, die vor fünf Jahren aus Syrien nach Deutschland kam, erfolgreich mit ihrem Online-Shop Manar-Soap. Was die Corona-Krise für ihr Geschäft bedeutet, erzählt die 30-Jährige im Samstags-Interview mit Petra Ihm-Fahle. 
   
Manar Alkhatib stellt handgemachte Naturseife her. (Foto: Petra Ihm-Fahle)

Petra: Bestellen die Menschen in der Corona-Zeit mehr Seife als sonst?

Manar: Das ist schwierig zu beurteilen, da ich neu auf dem Markt bin und noch nicht genügend Statistiken und Informationen über den Verkauf habe.  
Aber viele Kunden möchten ihren Freunden gelegentlich Seife schenken, da dies in der Corona-Zeit ein angemessenes Geschenk ist.
Für mein Business ist die Corona-Krise schwierig, da ich meine Produkte auch auf Märkten anbiete, die derzeit alle geschlossen haben. Ich habe mich stattdessen sehr angestrengt, meine Website weiterzuentwickeln und noch mehr in Suchmaschinen erscheinen zu lassen. 

Ein bunter Traum aus Seife. (Foto: Manar Alkhatib) 


Petra: Berühmt ist Aleppo-Seife aus Syrien. Was ist das Besondere daran?
 
Manar: Aleppo-Seife ist eine bekannte Seife in der Aleppo-Region in Syrien, deren Besonderheit Lorbeer- und Olivenöl ist. Bisher habe ich noch nicht darüber nachgedacht, sie herzustellen, da sich dies völlig von der Art und Weise unterscheidet, die ich anwende. Dieses Produkt aus meinem Land in mein Sortiment aufzunehmen, erfordert Planung und Zeit.

Wunderschöne Seife (Foto: Manar Alkhatib)
 
Petra: Inwiefern findet sich die neue Heimat Wetterau in deiner Seife wieder?
 
Manar: Da ich erst seit fünf Jahren in Deutschland bin, weiß ich noch nicht viel über die Bräuche, Traditionen, Geschichte und das Erbe. Aber ich bemühe mich sehr, das Denken und Fühlen der Menschen nachzuempfinden. Deshalb unterhalte ich mich gerne mit Freunden, die ich von Instagram oder Facebook kenne, und frage sie nach Dingen und Geschichten, die ich  gehört habe. Auch auf der Straße und in Cafés versuche ich, ins Gespräch zu kommen, um beispielsweise etwas über Elvis, das Salzsieden und die Steinfurther Rosen zu erfahren. Elvis, Sole und Rosen sind unter anderem Themen, die sich in meinen Seifen wiederfinden. Meine wichtigste Informationsquelle ist natürlich Google. 
Die Idee der Elvis-Seife stammt von Beatrix van Ooyen, ich bin mit dieser Seife sehr zufrieden und habe sie gerne hergestellt. Kunden lieben sie auch.

Rosenseife (Foto: Manar Alkhatib)

Petra: Das Thema Urlaub steht jetzt an, zumindest gedanklich, da die Reisefreiheit immer noch eingeschränkt ist. Inwiefern beeinflusst diese Jahreszeit deine Seifenproduktion?
 
Manar: Ich bin noch nicht sicher, inwieweit sich die eingeschränkte Reisefreiheit positiv oder negativ auf mein Business auswirkt, da ich neu auf dem Markt bin.
Wie gesagt, der Ausfall von Märkten wegen Corona hat sich negativ auf mich ausgewirkt und war meine erste Einnahmequelle. In meinem Sortiment finden sich Seifen, die nach Urlaub duften, beispielsweise "Der Strand" und "Rice Flower".  

"Der Strand." (Foto: Manar Alkhatib)

 
Petra: Die Kokosölseife mit Luffa ist mir aufgefallen. Was ist Luffa? Wie wichtig sind dir Duftnoten aus anderen Ländern?
 
Manar: Luffa ist eine Pflanze, die in unserem Land und an anderen Orten der Welt angebaut wird. Sie eignet sich für Peelings, ein- oder zweimal pro Woche, und für die gründliche Reinigung. Die Kokosölseife war nicht meine Idee, ich wurde von anderen Seifenherstellern inspiriert. Aber die Luffa, die meine Freundin von einheimischen Bauern aus ihrer Stadt in Jordanien mitgebracht hat, ist für mich das Besondere an dieser Seife.

Petra: Auf welche neue Seifen-Kreation können sich deine Kund/innen freuen? 
 
Manar: Ich liebe meine Kund/innen sehr und ich schätze ihre Unterstützung für mich, ihre freundlichen Worte und ständige Ermutigung. Deshalb versuche ich immer, neue, einzigartige und seltsame Dinge zu erfinden, um sie glücklicher zu machen. Jeden Vorschlag, den ich höre, schreibe ich auf und setze ihn so schnell wie möglich um.
 
Die Ideen für schöne Seifen gehen nicht aus. (Foto: Manar Alkhatib)
 

Manar Alkhatib (30) stammt ursprünglich aus Syrien. Sie ist Diplom-Agraringenieurin, verheiratet, ein Sohn und lebt in Friedberg. Über ihre Seifenproduktion berichteten bereits Wetterauer Zeitung und Hessischer Rundfunk.  
 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Die Weite des Meeres

Einzigartige Kulturen

Inselträume